„Anja’s reality” ist eine textbasierte Arbeit über Anja (nicht ihr richtiger Name), eine Sexarbeiterin, die „Drive-Thru“-Sex in einer ausgewiesenen Zone für Sexarbeit anbietet. In dieser Zone können Männer legal eine Sexarbeiterin anheuern, wenn die tagsüber zweispurige Straße rund um den Bahnhof und die Philip’s-Gebäude in Eindhoven/NL nachts in eine Einbahnstraße umgewandelt wird. Frauen können hier nur arbeiten, wenn sie ein Drogenproblem haben und sich regelmäßig mit Sozialarbeitern treffen, die ein Büro in einem 20-Fuß-Container auf dem Gelände haben, in dem es auch Duschen, Kondome und Teekocher für die Sexarbeiterinnen gibt.
In der Arbeit werden drei „Realitäten“ dargestellt: Anjas, die der Betreuer*innen und meine Realität (die auch die Sicht der Leser*innen ist). Diese sind als Text auf durchsichtiges Plexiglas oder direkt an die Wand gedruckt, in einer Schrift, die wie ein getipptes Interviewprotokoll aussieht. Wenn der/die Betrachter*in innehält, um zu lesen, wird seine/ihre Silhouette auf das Werk geworfen, so dass er/sie direkt in die drei Erzählungen hineingezogen wird.