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Gemälde
GemäldeSylvia Schwenks Projekt aus der Pandemiezeit—ein Ensemble von Gemälden auf Papier mit dem Titel „your thoughts become your world“—beginnt mit einer Vielzahl von Bildern. Sobald man einige davon gesehen hat, stellt man unweigerlich Beziehungen zwischen ihnen her, auch wenn jedes einzelne für sich bleibt. Und wer mehr von ihnen gesehen hat, weiß, dass sich diese Wahrnehmung fortsetzt, da mehr Beziehungen und mehr Unterscheidungen ins Spiel kommen. Und doch scheint die Entfaltung dieser Ähnlichkeiten und Besonderheiten weder zufällig noch unendlich zu sein. Wenn man von einem Gemälde zum nächsten geht, es vergleicht und kontrastiert, muss man sich an das erinnern, was man bereits gesehen hat, und vorhersehen, was als nächstes kommen könnte. Wenn Sie ehrlich sind, werden Sie nicht vorschnell zu dem Schluss kommen, dass alles gleich aussieht oder dass alle Unterschiede bedeutungslos sind. Ebenso ist es eine Frage der Fairness, dem Werk Aufmerksamkeit zu schenken: Nur dann werden Sie sehen, dass die Bilder nicht einfach miteinander in Beziehung stehen, sondern dass sie übereinander nachdenken, und es ist Ihre Aufgabe, dies geschehen zu lassen Genauer gesagt reflektieren die Bilder übereinander (und alles dazwischen) nach einem Prinzip der „Gleichheit“, das sich in sinnlichen und abstrakten Begriffen zugleich ausdrückt. Sie befragen sich gegenseitig nach ihren eigenen Möglichkeiten, sie untersuchen ihre Ungleichheiten aus allen Blickwinkeln, sie machen alle Kräfteverhältnisse umkehrbar und sie widersetzen sich geduldig jeder Begrenzung ihres Horizontes. Sie illustrieren diesen Sinn für Gleichberechtiung nicht, erist ihnen immanent.
Der Titel des Projekts muss in beide Richtungen gleichzeitig gelesen werden, denn die ganze Handlung spielt sich um das Wort „werden“ herum ab. Für Philosophen ist „werden“ nicht nur ein Begriff für Veränderung, sondern er definiert die Existenz selbst als Veränderung. „Du musst dein Leben ändern“, sagt Rainer Maria Rilke; „du musst die Welt ändern“, sagt Karl Marx, und beide mögen recht haben. Aber dazwischen gibt es viele Wege, einige davon führen zu dem, was als „du“ gilt, und einige führen von ihm weg. Mitten in diesem Geflecht sind die gewohnten stabilen Bezugspunkte (wie „Ich“, „Gesellschaft“ und „Umwelt“) außer Kraft gesetzt, und es ist notwendig, sich nach einem dynamischeren Koordinatensystem zu orientieren. Wie sieht das aus? Wie fühlt sich das an? Schwenks Projekt zeigt uns einen Weg, diese Fragen zu beantworten. Das heißt nicht, dass sich das Projekt nicht auch mit den großen Fragen unserer Zeit befasst – den täglichen Bedrohungen unserer Existenz, der rassistischen und sexuellen Unterdrückung, der globalen ökologischen Krise -, sondern im Gegenteil, es besteht darauf, dass man sich solchen Fragen nähern kann, indem man lernt, die irreduzible Vielfalt der Beziehungen zu erkennen und zu antizipieren, die direkt vor uns liegen und uns ins Gesicht sehen. Es liegt an uns, einen Blick darauf zu werfen.
— Auszug aus Abstraktion und Gerechtigkeit: Sylvia Schwenk, „your thoughts become your world“ (2020-ongoing von Richard Dienst)
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Performance Kunst
Fotos / Performance Kunst / Skulpturen„Life preservers“ ist Teil der Arbeit „They paved paradise put up a parking lot“, die Schwenks neueste Schuhe und Kleider für die kommende Klimasaison zeigt.
Eine Gruppe von Frauen geht durch die Straßen und nutzt die Stadt Köln als Laufsteg, um eine Reihe von Kleidern aus Plastikflaschen mit dem Titel „Life preservers“ zu präsentieren. Da es am Tag der Performance regnete, trugen die Frauen passende rote Regenschirme, die sie in den grauen Straßen der Stadt noch auffälliger erscheinen ließen. „Life preservers“ spielt auf eine amüsante, imaginäre Paradoxie an, die auf den Extremen des Klimawandels basiert: Die Flaschen zu füllen wäre gut im Fall einer Dürre, würde aber im Falle einer Überschwemmung dazu führen, dass man untergeht, und andersherum.
Mit dieser Performance fordert Schwenk die Menschen spielerisch dazu auf, offen darüber nachzudenken, was der Klimawandel bedeutet.
They paved paradise put up a parking lotWith a pink hotel, a boutique, and a swingin‘ hot spotDon’t it always seem to goThat you don’t know what you’ve got ‚til it’s goneThey paved paradise put up a parking lot1
Bei aller Ernsthaftigkeit und Überlegtheit ihrer sozialen Kommentare ist Schwenks Werk von einer gewissen Unbeschwertheit durchzogen. Aber Unbeschwertheit sollte nicht mit Verantwortungslosigkeit verwechselt werden. Vielmehr ist es eine Ironie, die zur Kunst gehört, welche leicht zwischen dem Bedürfnis, sich über Missstände zu äußern, und dem Triumph, eine Lösung zu finden, wie weit hergeholt sie auch sein mag, hin und her schwankt. Dies sind Strategien, die eine lange und umfangreiche Geschichte haben. Schwenks Interventionen lassen sich bis zu den theatralischen Übungen von Émile Jacques-Dalcroze und Berthold Brecht zurückverfolgen. Dalcroze schaffte den Proszeniumsbogen ab, die Barriere zwischen Schauspieler und Publikum, die als bezeichnende Schwelle zwischen der Realität und dem theatralen Imaginären diente. Damit musste das Theater nicht mehr die Illusion von Leben vermitteln, sondern konnte sich in seinen zahlreichen Spielereien und Verfremdungen ergehen und die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Brechts „Verfremdungseffekt“ war ein Gegenmittel gegen eine viel heimtückischere soziale Entfremdung, die durch das falsche Bewusstsein hervorgerufen wird, dass alles so ist, wie es zu sein scheint. Die Übertreibungen und bisweilen plumpen Formalisierungen eines solchen Theaters dienten dazu, das Publikum aus seiner Lethargie aufzurütteln.
In diesem Sinne wirken Schwenks Arbeiten wie eine Art galvanischer Funke, der den Blickwinkel des Betrachters zumindest in geringem Maße, aber nachhaltig, verändern soll.
—Auszug aus „Sozialer Austausch und Leben“ von Adam Gezcy
1 “Big yellow taxi” —Joni Mitchell
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Fotos / Performance Kunst / Skulpturen„Boots for Rising Waters“ ist das neueste Schuhwerk, das Schwenk für die kommende Saison des Klimawandels entworfen hat. Es handelt sich um einen stylischen blau-schwarzen Gummistiefel mit hohem Plateau. Die schwarz glänzenden, dicken Sohlen der „Boots“ reichen in der Höhe von 10 bis 30 cm, so dass der/die Träger*in eine Höhe wählen kann, die dem Hochwasserstand des Tages entspricht. Helfer*innen müssen dem/der Träger*in der Schuhe beim Gehen behilflich sein. Ein Zeichen, das die Frage aufwirft, ob sich nur die Wohlhabenden an den Klimawandel anpassen können?
„Boots for Rising Waters“ wurde als Performance einer Modenschau auf den Treppen des Kölner Doms uraufgeführt. Neun Frauen (unterstützt von ihren Helfer*innen) als Models führten die „Boots“ vor, wobei sie die Treppe als Laufsteg und die alltäglichen Personen im öffentlichen Raum als Publikum nutzten. Die Teilnehmer*innen erklommen die ansteigenden Stufen der Treppe mit abnehmender Beweglichkeit, um sich schließlich an den Türen der Kathedrale zu versammeln und ihre Füße schützend vor die Flut zu stellen.
Diese Arbeit wurde angepasst und in der Blue Oyster Gallery, Dunedin, Neuseeland und in der Artereal Gallery, Sydney, aufgeführt.
„Boots for Rising Waters“ mit ihren übertrieben hochgezogenen Plateaus sind eine humorvolle, barocke Theatralisierung eines sehr ernsten Themas. Diese Arbeit ist Teil einer größeren Serie über Umweltfragen mit dem Titel „They paved paradise, put up a parking lot”1
1 Joni Mitchell, “A big yellow taxi”, 1970
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Film / Fotos / Performance KunstSchwarz gekleidete Alltagsmenschen, die Warnwesten mit der Aufschrift „Under Surveillance“ und Namensschilder mit nur einem Barcode und einer Nummer trugen, traten als Beamte auf, die eine Überwachung durchführten. Diese als reales Alltagsereignis getarnte Kunstintervention fand zur Mittagszeit an einem Arbeitstag am Martin Place in Sydney statt.
In „Under Surveillance“ fotografierten und filmten die Performer*innen Menschen in der Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für das Ausmaß der Überwachung zu schärfen, dem unsere Gesellschaft ausgesetzt ist. Die Performer*innen drangen in den persönlichen Raum der Menschen ein. Sie zeichneten deutlich sichtbar auf, was die Menschen aßen, was sie sagten, was sie taten und mit wem sie verkehrten.
Wer sich über die Überwachung oder das Eindringen in seine Privatsphäre beschwerte, erhielt eine Karte mit einer Telefonnummer, an die er sich wenden konnte, um seine Bedenken zu äußern. Niemand fragte, warum sie überwacht wurden oder was mit ihren Aufnahmen passieren würde.
Schwenk möchte damit zum Nachdenken darüber anregen, was der Verlust der Privatsphäre und der Verlust der Freiheit, der mit der verstärkten Überwachung einhergeht, bedeutet. Die Reaktion auf diese Intervention zeigt, dass wir bereits 2007 gegenüber dem Verlust der Privatsphäre im öffentlichen Raum desensibilisiert sind – er erscheint einfach als etwas, über das wir keine Kontrolle haben.
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Fotos / Performance Kunst„Red, blue or green?“ ist eine sozial engagierte Performance-Kunst aus Schwenks Werk mit dem ironischen Untertitel “Alles, was man selbst sehen kann, kann man im Fernsehen besser sehen“. Dieses Projekt ist eine unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Medien-Spektakel und versucht, dem Glauben entgegenzuwirken, dass ein Fernsehbild besser ist als eine persönliche Anwesenheit.
In „Red, blue or green?“ kommt eine Gruppe ganz normaler Menschen zusammen, um mit ihren Körpern geometrische Muster zu bilden. Die Performance, bei der Schwenk Regie führt, findet mitten auf der Straße am Bondi Beach/Sydney zu einer belebten Tageszeit statt. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, T-Shirts in den Farben rot, blau oder grün zu tragen, dazu schwarze Hosen und Schuhe.
Die Farben, für die sich die Teilnehmer entscheiden, bestimmen die geometrischen Formen, die bei dieser Performance entstehen. Schwenk legt die Muster und die Choreografie für die Intervention fest, sobald alle eingetroffen sind.
„Am Anfang ist sie sich nur ihres eigenen Körpers, ihres Selbst bewusst, und sie beobachtet andere Menschen, ahmt deren Armhaltung nach. Aber sie ist sich auch bewusst, dass sie etwas Seltsames und Unglaubliches tut. Sie fühlt sich ganz lebendig, in der Mundhöhle und in den Fingerspitzen. Mit einem kleinen Schock versteht sie auf einmal … dabei sein ist nicht dasselbe wie zuschauen.“Kingsolver B, Pigs in Heaven, New York, Harper Collins Publishers Inc, 1993, p270.
Bestimmend sind das Adrenalin, die Aufregung und vor allem der Aufbau einer Beziehung zwischen den Performer*innen, die sich aufeinander verlassen, um diese wunderschönen geometrischen Formen zu schaffen.
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Fotos / Performance Kunst„One Day I Think I’ll Lend a Hand But Right Now I Need a Plasma TV“ ist eine Performance, die Deutsche und Asylbewerber*innen zusammenbrachte, vereint durch die gemeinsame künstlerische Produktion.
Eine große Gruppe ganz normaler Menschen, die alle rote Oberteile und schwarze Hosen trugen, stellte sich in einer Gitterformation auf einem Außengelände auf. Gemeinsam führten sie einfache und sich wiederholende Synchronübungen aus. Die Gruppe trat als Einheit auf und folgte Sylvia Schwenk (ebenfalls in Rot und Schwarz gekleidet) bei einer Übungsroutine, die ihnen über einen alten Fernsehbildschirm übermittelt wurde. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Beziehung zwischen Künstlerin, Performer*innen und Publikum.
Mit diesem Projekt reagierte Schwenk auf die Beobachtung, dass unsere Kultur den Wunsch hat, sich zu verändern, aber nur ungern dazu bereit ist. Wir alle wissen, dass die Welt nicht ganz so ist, wie sie sein sollte, und wir würden gerne helfen. Doch für viele von uns ist der Zeitpunkt nicht der richtige. Wir sind vielleicht zu beschäftigt oder müssen erst noch etwas erledigen oder kaufen und dann … und dann können wir uns engagieren.
Die Arbeit kommentiert zugleich unseren Wunsch, als „normal“ aufzutreten und uns in die Gesellschaft einzufügen, indem wir den Trends, der Mode und dem Lebensstil folgen, die uns im Fernsehen vorgeführt werden.
„One Day I Think I’ll Lend a Hand But Right Now I Need a Plasma TV“ wurde angepasst und auf der Sydney Artfair erneut performt.
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Fotos / Performance Kunst„Remember the importance of SELF“ ist ein Projekt, das uns daran erinnern soll, dass jeder von uns wichtig ist und dass das, was wir sind, wichtiger ist als die Lücke zwischen dem Leben, das wir uns erträumt haben, und dem Leben, das wir haben. Diese Werke sind als visuelle Metaphern gedacht, die existenzielle Themen, zum Beispiel das innere Gleichgewicht, ansprechen. Kunst kann dazu dienen, die Art und Weise zu verändern, wie wir die Welt verstehen. Sie kann auch eine Quelle des Trostes sein.
Bei der Aufführung hielten über 30 Menschen drei prächtige violette Tücher an Stangen hoch, die einen Baldachin oder einen Traghimmel bildeten. Die Prozession bewegte sich durch die Straßen von Schöppingen/D, und die Performer*innen hoben den Baldachin über Fußgänger*innen, denen sie begegneten und die ihren täglichen Aktivitäten nachgingen. Die Performance, bei der es darum geht, jemandem Bedeutung zu verleihen und ihm/ihr einen Moment der Herrschaftlichkeit und des Ansehens zu schenken, ist eine kleine Oase, ein Moment des Reichtums, der dem Bekannten und Vertrauten etwas Außergewöhnliches verleiht: ein Gefühl von Wert und Zugehörigkeit.
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Fotos / Performance Kunst„X Performances“ nutzt den öffentlichen Raum als Ort des Dialogs und der Verhandlung. Die Straße ist ein öffentlicher Raum, der durch eine soziale Vereinbarung definiert ist, welche die Interaktion bestimmt. Doch dort, wo die Regeln der Straße als unantastbar gelten, gestaltet „X Performances“ diesen Raum menschlicher, indem seine Verletzlichkeit die Durchsetzung des reinen Willens oder des Gesetzes verzögert. „X Performances“ ist eine Reihe von Performances, die 2007 begann. Bunt gekleidete Performer*innen legen sich einzeln oder in Gruppen auf den Boden und bilden mit ihren Körpern ein „X“. Der Raum für diese Aktion ist in der Regel eine belebte Straße, die kurzzeitig für den Verkehr gesperrt ist, wenn entgegenkommende Autos, Busse und Lkw durch Ampeln angehalten werden. Bevor die Ampel umschaltet, stehen die Darsteller*innen auf und verlassen schnell die Straße. Diese Arbeit wurde mitten in Saigon , in Sydneys lebhaftem Geschäftsviertel und vor dem Bahnhof Redfern , in Köln/Deutschland und in Dunedin/Neuseeland inszeniert.
Schwenk arbeitete mit dem Architekturbüro tonkin zulaikha greer in Sydney an einem Entwurf für eine öffentliche Skulptur, die auf einer Performance von „X“ in der Stadt Perth basiert. Das Projekt wurde (noch) nicht realisiert.
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Fotos / Performance KunstIm zähfließenden Verkehr in der Innenstadt von Sydney, Australien, rollten fünf Teams aus farblich gekennzeichneten Performer*innen in Vierergruppen Autoräder durch die Straßen der Stadt, als ob die Karosserie verschwunden wäre. Diese Performance mit dem Titel „Life takes place on foot“ löste beim Publikum ein Gefühl der Befremdung aus, das sich schnell in Zustimmung verwandelte.
Die Performance, die den Raum beanspruchte, der normalerweise von fünf Fahrzeugen genutzt wird, warf auf sanfte und unbeschwerte Weise die Frage auf, ob die Straßen nicht den Menschen überlassen werden sollten, damit sie sie zu Fuß nutzen können, anstatt von Fahrzeugen angefüllt zu werden. Die Antwort darauf war ein gemeinsames Spiel mit allen, die die Straße benutzten. Fußgänger, Autos und andere Fahrzeuge – sogar riesige Zementlaster – übernahmen fürsorgliche Rollen und teilten sich gutmütig den Raum mit den vorgetäuschten „Autos“.
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Fotos / Performance KunstDie Performance „In silence and movement you can show the reflection of people“, benannt nach einem Zitat des berühmten Pantomimen Marcel Marceau, inszenierte einen der berühmtesten visuellen Gags neu. In leuchtend gelben Overalls gekleidet, mit Schutzhelmen und Saugnäpfen ausgestattet, bewegten die Darsteller große Scheiben aus nicht existierendem Glas in der Menschenmenge vor dem Museum of Contemporary Art in Sydney hin und her.
Wie „gegen den Wind laufen“ oder „in einer unsichtbaren Kiste gefangen sein“ ist diese Pantomime so bekannt, dass sie sich durch ihre Klischeehaftigkeit nahezu selbst disqualifiziert. Schwenk ging es um mehr als um die Anerkennung der Illusion durch ein öffentliches Publikum, sondern die Performance konnte nur gelingen, indem das Publikum Teil davon wurde. Die Menschen begannen, das „Glas“ zu polieren, einige rannten durch die „Glasscheiben“ und zerschlugen sie in „Scherben“, während andere einfach mitmachten und ihr eigenes „Glas“ trugen.
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Art Month Sydney aufgeführt und für eine Performance in der Brenda May Gallery, Sydney angepasst.
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Film / Fotos / Performance Kunst / SkulpturenDas Kunstprojekt des australisch-deutschen Künstlerinnenduos Sylvia Schwenk und Nikola Dicke „birds and clouds from one life to another“ basiert auf Bertolt Brechts Gedicht „Die Liebenden“ in dessen Mittelpunkt ein Kranichschwarm steht. In ihrer Kunst-Aktion flog eine Gruppe deutscher und niederländischer Piloten im norddeutschen Bad Bentheim an der Grenze zu den Niederlanden mit ihren Modellflugzeugen eine von den Künstlerinnen entwickelte Choreographie zu der Komposition speziell für die Performance geschrieben wurde. Nach der Aufführung der Flugchoreographie waren alle Beteiligten eingeladen, kleine Origami-Mobiles und große Origami-Kranich-Skulpturen zu bauen, die sie dann in einer weiteren Choreographie über das Flugfeld trugen. Der Tag endete mit einem Barbeque.
Schwenk und Dicke verfolgen einen Ansatz, der Kunst mit einer Reflektion über politische Handlungsfelder verbindet und der den kunstkonformen Rahmen nutzt, um Aufmerksamkeit zu generieren und Diskursfelder miteinander zu vermischen und Möglichkeiten einer anderen Öffentlichkeit für gesellschaftliche Gruppen bereitstellt. Als „eine neue kritische Strategie des Widerstands von innen“ hat der Kunsthistoriker Hal Foster die Methode bereits vor 25 Jahren umschrieben.1 Die Künstlerinnen versuchen also nicht im Sinne der Kontext-Kunst der späten 1980er und frühen 1990er Jahre eine Neuverortung künstlerischer Strategien in der Realwelt, sondern umgekehrt, sie versuchen die Realität thematisch und formal in die Kunst zu integrieren und verschaffen ihr so eine neue Aufmerksamkeiten durch De- und Rekontextualisierung, die wiederum ihren Niederschlag in der kunstfernen Welt findet. Sie beschreiben nicht einfach kulturelle und politische Praktiken, sondern fokussieren – kohärent und spielerisch zugleich – auf die Realität, ohne sich einem stilistischen Realismus zu unterwerfen.
Die Art der Handlungen ist den alltäglichen Routinen abgeschaut, denen in kollektiver, meist spielerischer Praxis eine neue, ästhetische Qualität verliehen wird. In letzter Konsequenz geht es um die Rückführung der neu bewerteten Handlungen in den Alltag.
„birds and clouds from one life to another” knüpft verfolgt einen gesellschaftspolitischen Ansatz, der räumliche und soziale Prozesse auslöst sowie Inhalte gleichzeitig im politischen und ästhetischen Feld verhandelt. Schwenk und Dicke bieten mit ihrem Projekt, das sowohl eine einstudierte Flug-Performance, einen Origami-Workshop und eine Performance mit den gebauten Origami-Kranich-Skulpturen beinhaltete, vor allem ein Angebot zur Kommunikation und Interaktion an. Es ging darum das gesamte Projekt als Ereignis in seiner Existenz zu erkennen. Kunst als Moment eines klaren Bewusstseins, nicht mittels Nachahmung Leben zu gestalten oder durch Widerspiegelung Lebenszusammenhänge inhaltlich darzustellen, sondern die Tatsachen des Lebens zu erkennen. Kunst nicht als Sach-Form sondern als Denk-Form.2
1 Hal Foster, ‘Subversive signs’, in: Charles Harrison & Paul Wood (ed.), Art in Theory, 1900-2000: an anthology of changing ideas, (Malden, MA: Blackwell Publishers, 2003)
2 Siehe auch Alan Kaprow: ‘The Happenings are dead – Long live the Happenings’, Artforum 4/7, New York, 1966
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Film / Fotos / Performance Kunst„Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein Projekt, das Geschichten über Gefangene und Menschen, die in psychiatrische Anstalten eingewiesen wurden, auf eine wunderbar einfache und doch kraftvolle Weise erzählt. Die Arbeiten beschäftigen sich mit Räumen, dem Leben und Umgebungen, die für die meisten Menschen tabu sind. Die Kunstwerke reflektieren auch darüber, was alltägliche Leistung für diejenigen bedeutet, die in einem Raum leben, in dem Privates und Öffentliches sich vermischen und manchmal sogar gleichzeitig existieren.
Das erste Werk dieses Projekts mit dem Titel „Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein hypnotisierender Film über einen Mann, den Schwenk zu einem Auftritt in einem Hochsicherheitsgefängnis eingeladen hat. Der Mann tanzt mit einem Rasenmäher zur Musik eines betörend schönen Walzers, während er den Rasen in einem Bereich mäht, der von einem alarmgesicherten Zaun und Stacheldraht umgeben ist.
Der Rasen ist von 20 prächtigen, hoch aufragenden Palmen umgeben. Es ist eine Oase im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses, die eine Atempause von der Enge der Zellen, den kalten Metallflächen und dem Beton des Gefängnisses bietet. Dieses wirkt fast surreal. Die Luft scheint hier süßer und frischer zu sein. Der Walzer ist voller Hoffnung, aber unterlegt mit einer Partitur der Verzweiflung.
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Bücher / Film / Fotos / Performance KunstIn Launceston wurde Ende 2011 in der Halbzeitpause des regionalen Aussie Rules Grand Final die Öffentlichkeit auf das Spielfeld gelassen. Jugendliche kickten Bälle, kleine Kinder und Eltern schlenderten herum und beobachteten die Szene. Dann geschah etwas Seltsames. Männer, Frauen und Kinder, von Kopf bis Fuß in weiße Overalls gekleidet, joggten im Gänsemarsch auf den Rasen. Ihre Erscheinung hatte etwas Beunruhigendes, als ob ihr Kostüm auf einen Notfall hinweisen würde – einen Giftunfall, eine Bombendrohung oder ein Strahlungsleck -, aber ihr Verhalten war beruhigend spielerisch. Die weiß gekleideten Gestalten teilten sich in Gruppen auf und besetzten verschiedene Teile des Feldes, indem sie mit ihren liegenden Körpern die Markierungen für das Torquadrat und die Torpfosten abzeichneten. Kinder und Erwachsene ließen sich von der Performance verführen und machten mit. Schließlich besetzten die Darsteller in ihren weißen Anzügen den zentralen Platz und bedeckten mit Hilfe von Hunderten von Fußballfans die weißen Linien, die den Platz begrenzen.
„Along White Lines“ war eine Performance, die Sylvia Schwenk während der Halbzeitpause des Northern Tasmanian Football Association Grand Final im Aurora Stadium aufführte. Wenn man sich das Video von der Veranstaltung anschaut, ist man beeindruckt vom guten Willen der Menge – als diese seltsamen, weiß gekleideten Gestalten ihre Plätze einnehmen und beginnen, Linien zu bilden, wird aus Verwunderung Faszination – und dann Teilnahme. Die unauffällige Art der Performance scheint diesen guten Willen zu verstärken und es herrscht eine festliche Stimmung. Die Beziehung zwischen der 30-köpfigen Crew der Künstlerin und dem Publikum wird kollaborativ, die einfache Handlung des Liegens auf dem Boden definiert die Umgebung. Das Fußballfeld ist ein kodifizierter Raum, der durch Linien, Abstände und Grenzen beschrieben wird und ohne die Fußballmannschaften zu einem präzise umschriebenen Raum der Möglichkeiten wird. „Along White Lines“ erinnert uns auf subtile Weise an die Struktur der sozialen Beziehungen zwischen Künstler, Publikum und Umgebung, aber noch wichtiger ist, dass die Arbeit den einvernehmlichen Charakter dieser Beziehungen unterstreicht.
Schwenks Arbeit ist eine demokratische Erfahrung, bei der jeder Schritt ihres Prozesses für das Publikum offen ist, um sich einzubringen, zu interagieren und das Ergebnis zu beeinflussen.
—Auszug aus „Engage, explore and evolve“ von Andrew Frost
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Performance KunstDie Praxis, Marineschiffe mit irritierenden Tarnmustern zu bemalen, die als „Dazzle“ bekannt sind, wurde erstmals vor 100 Jahren im Ersten Weltkrieg angewendet. Die Schiffe wurden in kräftigen Farben mit abstrakten Formen und Mustern bemalt, wobei dunkle und helle Bereiche nebeneinander lagen, um die Umrisse und die Form des Schiffes aus der Ferne unkenntlich zu machen.
Während eines Künstleraufenthalts auf dem Marinestützpunkt HMAS Penguin in Sydney schlugen Schwenk und Zahalka vor, diese Geschichte der Tarnung durch die Schaffung eines Kunstwerks aus menschlichen Körpern zu aktualisieren. In einer Studie wurde die Seitenansicht eines mit „Dazzle“ – Tarnung verkleideten Marineschiffs auf dem Middle Head Oval mit Militärpersonal und Zivilisten dargestellt, die sich nebeneinander legten.
Dieses sozial engagierte Werk der Performancekunst sollte von einem Marinehubschrauber aus gefilmt und fotografiert werden. Leider verfügten die australischen Verteidigungskräfte nicht über die nötigen Ressourcen, um das Projekt zu finanzieren.
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Fotos / Performance KunstUntersuchungen zufolge lachen wir weniger als 6 Minuten pro Tag. Das ist überraschenderweise nur ein Drittel der Zeit, die die Menschen in den 1950er Jahren gelacht haben, und dementsprechend sind wir heute fast 20 % weniger glücklich als die Menschen damals.
„World Domination“ ist ein lustiges und spielerisches Kunstwerk, das zum Lachen anregt und gleichzeitig das Böse, die Gier und den Wunsch, die Welt zu beherrschen, parodiert. Es ist ein Nonsens. Es ist ein albernes, unbekümmertes Projekt, das fröhlich und böse, verspielt und beängstigend zugleich ist. „World Domination“ soll zu Freude und Lachen anregen. Es zeigt alltägliche Menschen in gewöhnlichen Räumen, die spielerisch, albern und spontan handeln, während die dunkle Seite des Werks—die Konnotationen von Bösem, Gier, Gewalt und Dominanz – als Kontrapunkt fungiert. Vielleicht ist es die Koexistenz dieser widersprüchlichen Attribute, die die Arbeit so fesselnd macht.
Bei der Uraufführung von „World Domination“, die während der Hauptverkehrszeit in einer Straßenbahn in Melbourne stattfand, führte Schwenk Regie bei den „Lachbewegungen“, bei denen ein Wagen voller Fahrgäste in das Gelächter mit einstimmte. Lachen ist ansteckend: Wenn eine Person anfängt zu lachen, folgen ihr schnell andere.
Dieses Pilotprojekt wird weiterentwickelt und weitere „World Domination“-Arbeiten werden geplant und aufgeführt.
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Film / Performance KunstAn einem Samstagnachmittag in Sydney stürzte eine Gruppe gesunder Menschen, darunter 2 Kinder. Sie brachen auf dem Boden zusammen. Zur gleichen Zeit. Der Sturz ereignete sich während der Eröffnung einer Kunstausstellung in Sydney, Australien.
Die Ursache?
Ein dadaistisch inspiriertes Werk sozial engagierter Performancekunst unter der Leitung von Sylvia Schwenk, das von ganz normalen Menschen in der Brenda May Gallery aufgeführt wurde.
Dieser Kurzfilm erzählt die Geschichte dieser Gruppe von Menschen, die sich erst 30 Minuten vor der Ausstellung trafen.
Was ist passiert?
„dada – when up is down“ besteht aus der Performance, einem Kurzfilm, der die Performance wiedergibt, und einer Reihe von Fotos.
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Film / Fotos / Performance KunstEs herrscht ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Harmonie, wenn Du beobachtest, wie sich über 30 Menschen in Bewegungen vereinen und ein großes menschliches Kaleidoskop erschaffen. „connect: kaleidoscope“ ist ein meditatives, fast spirituelles Werk, das unter einer riesigen Rotbuche auf einer Gras- und Blumenwiese auf dem Gelände eines Wasserschlosses aufgeführt wurde. Als die Regentropfen auf die Gesichter der Performer*innen fielen, teilten sie die einzigartige Erfahrung, miteinander und mit der natürlichen Umgebung verbunden zu sein.
Das Gefühl, das der Arbeit zu Grunde liegt, ist das der Verbindung. Sowohl die Verbindung zwischen den Menschen als auch die Verbindung mit der Welt, in der wir leben. Schwenk hat ein Werk geschaffen, das diese Gefühle für uns erlebbar macht. Ihr 2-Kanal-Film schafft eine träumerische Erfahrung, die uns in diese Performance und in einen Raum der Ruhe und Verbundenheit zurückversetzt.
Eine interaktive Installation erweitert das Erlebnis und ermöglicht es den Zuschauer*innen, Aspekte der Performance nachzuvollziehen, während sie „Drawings for the performance“ ansehen. Die Installation besteht aus 3 Betrachtungspunkten, an denen 5 handgezeichnete Kurzfilme (je 2 bis 6 Minuten) auf kleinen Bildschirmen/iPads mit Kopfhörern gezeigt werden. Die Aussichtspunkte sind so eingerichtet, dass sie zum Liegen, Knien und Stehen einladen, was an die Bewegungen des menschlichen Kaleidoskops erinnert. Die Musik und die Animationen sind hypnotisch und fesselnd.
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Film / Performance Kunst„Connect“ erinnert uns an unsere eigene Menschlichkeit, indem wir in die Lage versetzt werden, uns selbst im Anderen zu sehen. Sechs Filme zeigen ein soziales und visuelles Porträt von über 160 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sozioökonomischen Hintergrunds, Kultur und Religion aus lokalen Gemeinschaften in den USA (New York City), Deutschland (Schöppingen, Berlin) und Spanien (Blanca).
Das Projekt präsentiert Geschichten und Interaktionen, die Aufschluss darüber geben, wer wir sind und wie wir miteinander in Beziehung stehen. Die Protagonist*innen teilen ihre privaten Geschichten und Gedanken auf eine erfrischend ehrliche Art und Weise, während sie 5 universelle Fragen beantworten, die wir uns alle irgendwann einmal stellen.* Jede dieser Fragen ist Gegenstand eines eigenen Films, wobei ähnliche Antworten und Kontrapunkte zu einer Erzählung über die Menschheit zusammengefügt werden. Diese Filme sind fesselnd und ziehen uns in das Leben der Protagonist*innen hinein. Der Mensch ist von Natur aus neugierig, also interessiert es uns natürlich, wer diese Menschen sind und was sie tun. Die Antworten der Teilnehmer*innen sind uns so nah oder auch so fremd, dass wir uns nicht losreißen können. Wenn wir anderen Menschen zusehen und zuhören, können wir uns selbst in diesen wiedererkennen und so eine Verbindung aufbauen.
Die Gefühle, die dem Projekt zu Grunde liegen, sind wahre Verbundenheit und eine universelle Liebe für andere, die einfach auf unserer gemeinsamen Menschlichkeit beruht. Diese Gefühle sind durch die Großzügigkeit und Ehrlichkeit der Protagonist*innen in allen Werken präsent. Besonders präsent sind sie in dem Film „Gesten“, in dem jedem von uns von über 160 Menschen, die wir nicht kennen, bedingungslos Gefühle echter Wärme und Liebe entgegengebracht werden.
Wir mögen alle unterschiedlich sein, aber wir haben alle die gleichen Grundbedürfnisse nach Liebe, Frieden, Sicherheit und Hoffnung. Wir haben viel mehr gemeinsam, als unsere Unterschiede vermuten lassen.
* Die Fragen sind:
Was macht dich glücklich?Wovor fürchtest du dich?Was liebst du am meisten?Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Selbst geben?Was sind deine Hoffnungen für die Zukunft?
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Film / Performance KunstDie „Bibliothek der Emoji-Kunst“ ist ein groß angelegtes, auf Gemeinsamkeit basierendes öffentliches Kunstprojekt, das „emoji-art“ zeigt, die von Gruppen auf der ganzen Welt zu verschiedenen Zeiten und als Reaktion auf unterschiedliche Themen geschaffen wurde.
Jedes Werk der „emoji art“ ist ein ortsspezifisches Werk sozial engagierter Performance-Kunst, das die Identität der teilnehmenden Städte und Gemeinden widerspiegelt. Bei jeder Performance bringt Schwenk Hunderte von Menschen zusammen, um sich zu verbinden und miteinander zu kommunizieren, während sie mit ihren Körpern großformatige Emojis kreieren. Das Emoji wird von der Gemeinschaft in einem oder mehreren Workshops entworfen und dann als Performance-Kunstwerk mit den Körpern der Teilnehmer*innen präsentiert, die aus allen Bereichen des Lebens kommen, z. B. aus Altersheimen, Schulen, Feuerwehren, der Polizei, Kirchengruppen, Unternehmen, Musikgruppen und Sportgruppen. Um die einzelnen Projekte auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden, kombiniert Schwenk jede Performance von „emoji-art“ mit der Performance eines der beliebtesten Emojis des Jahres.
„Emoji art“-Performances sind lustig, spektakulär und voller Bewegung. Die Teilnehmer*innen erwecken Emojis mit ihrem Körper zum Leben, indem sie stehen, sitzen, knien, gehen, die Arme ausstrecken, lachen und/oder sich auf den Boden legen. Emojis sind in unserem mediengesteuerten Zeitalter ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation. Die Erstellung analoger Versionen dieser digitalen Symbole hilft, der Isolation entgegenzuwirken und macht es einfacher, in der physischen Welt miteinander in Kontakt zu treten.
Die „emoji art“ bleibt auch nach der Performance erhalten und kann von den Performer*innen und anderen genutzt werden. GIFs und Fotos der „emoji-art“ Performances werden zusammen mit Zeichnungen aus den Workshops und Archivmaterial wie Radioberichten und Social-Media-Posts in der „library of emoji art“ hinterlegt.
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Filme
Film / Fotos / Performance KunstSchwarz gekleidete Alltagsmenschen, die Warnwesten mit der Aufschrift „Under Surveillance“ und Namensschilder mit nur einem Barcode und einer Nummer trugen, traten als Beamte auf, die eine Überwachung durchführten. Diese als reales Alltagsereignis getarnte Kunstintervention fand zur Mittagszeit an einem Arbeitstag am Martin Place in Sydney statt.
In „Under Surveillance“ fotografierten und filmten die Performer*innen Menschen in der Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für das Ausmaß der Überwachung zu schärfen, dem unsere Gesellschaft ausgesetzt ist. Die Performer*innen drangen in den persönlichen Raum der Menschen ein. Sie zeichneten deutlich sichtbar auf, was die Menschen aßen, was sie sagten, was sie taten und mit wem sie verkehrten.
Wer sich über die Überwachung oder das Eindringen in seine Privatsphäre beschwerte, erhielt eine Karte mit einer Telefonnummer, an die er sich wenden konnte, um seine Bedenken zu äußern. Niemand fragte, warum sie überwacht wurden oder was mit ihren Aufnahmen passieren würde.
Schwenk möchte damit zum Nachdenken darüber anregen, was der Verlust der Privatsphäre und der Verlust der Freiheit, der mit der verstärkten Überwachung einhergeht, bedeutet. Die Reaktion auf diese Intervention zeigt, dass wir bereits 2007 gegenüber dem Verlust der Privatsphäre im öffentlichen Raum desensibilisiert sind – er erscheint einfach als etwas, über das wir keine Kontrolle haben.
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Film / Fotos„The workers‘ lift“ erforscht den verborgenen Raum, den die Arbeiter*innen in einem großen Einkaufszentrum in Köln/D nutzen. Die Arbeiter*innen bewegen sich zwischen den Etagen, ohne von den Kund*innen gesehen zu werden, und benutzen dazu einen exklusiven privaten Aufzug, der keine Türen hat und nie anhält. Der Aufzug ist wie ein Förderband, das die Mitarbeiter*innen kontinuierlich durch das Gebäude befördert. Der „The workers‘ lift“ bietet eine friedliche und ruhige Art der Beförderung. Er bietet den Angestellten einen Moment des Entkommens, da sie sich in einem versteckten Raum befinden, weit weg von der hektischen und lauten Einkaufsumgebung, die sie auf der anderen Seite erwartet.
Der Aufzug bewegt sich rhythmisch, nahtlos und geräuschlos in einer gleichmäßigen Schleife zwischen den Etagen. Die Arbeiter*innen gleiten im Einklang mit dem Fahrstuhl auf und ab. Mensch und Maschine führen eine Art täglichen rituellen Tanz auf, bei dem der grundlegende Schritt so einfach ist, aber mit der Wiederholung und der Isolierung von der Komplexität des städtischen Lebens immer größer und schöner wird.
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FilmSchwenks Film ist ein Werk mit Bildern aus einer verlassenen Anstalt für Geisteskranke, die mit eindringlicher Musik und Ton unterlegt sind. Der Film spricht nicht direkt über die Anstalt, die von 1878 bis 1914 genutzt wurde, und auch nicht über die Schrecken, welche die Ausgegrenzten – psychisch Kranke, ungehorsame oder „promiskuitive“ Frauen, Opfer von häuslichem und/oder sexuellem Missbrauch, Arme und Kriminelle – erlebten, die hier eingewiesen wurden, oft lebenslang. Der Film ist stattdessen so aufgebaut, dass er die Grundlagen für eine Geschichte über die Behandlung von Menschen in einer Anstalt liefert, die der Zuschauer mit seiner eigenen konstruierten Erzählung vervollständigen kann.
Diese Arbeit ist Teil eines größeren Projekts mit dem Titel „Sometimes awful things have their own kind of beauty“, das Geschichten über Gefängnisse und Menschen, die in Irrenanstalten eingewiesen wurden, auf eine wunderbar einfache und doch kraftvolle Weise erzählt. [...]
FilmStell dir vor, wie Dein Leben aussehen würde, wenn Du im Gefängnis sitzen würdest.
Nicht das fiktive Gefängnis, das Du im Fernsehen siehst, sondern ein echtes Gefängnis, ein Gefängnis des Alltags. Ein Gefängnis der Kleinigkeiten. Ein Raum, in dem du deine Bewegungsfreiheit, deine Entscheidungsfreiheit, deine Privatsphäre und zum großen Teil auch deine Identität verlierst.
„Five prison stories“ erzählt fünf Geschichten über das Leben im Gefängnis. Und das auf eine unaufdringliche, sachliche, private und manchmal fast humorvolle Weise. Schwenk gibt uns einen Einblick in eine Lebensweise und einen Raum, den die meisten Menschen nicht kennen und mit dem sie keine Erfahrung haben.
Die Geschichten werden in der dritten Person von einem Gefängniswärter erzählt und mit Bildern und Filmmaterial aus dem Inneren eines Gefängnisses unterlegt. Die Geschichten sind betitelt:
„Besuch auf Tisch 33“„Sie hatten eine Töpferei und einen Brennofen“„Das ist keine Homosexualität. Es ist Knastsex“„Es gab einen exzessiven Gebrauch, für Zwecke, für die sie nicht gedacht waren.“„Wenigstens gibst du den Menschen Kontakt.“
Der Film macht das Unzugängliche auf einfache und fesselnde Weise zugänglich.
Diese Arbeit ist Teil eines größeren Projekts mit dem Titel „Sometimes awful things have their own kind of beauty“, das Geschichten über Gefängnisse und Menschen, die in Irrenanstalten eingewiesen wurden, auf eine wunderbar einfache und doch kraftvolle Weise erzählt. [...]
Film / Fotos / Performance Kunst / SkulpturenDas Kunstprojekt des australisch-deutschen Künstlerinnenduos Sylvia Schwenk und Nikola Dicke „birds and clouds from one life to another“ basiert auf Bertolt Brechts Gedicht „Die Liebenden“ in dessen Mittelpunkt ein Kranichschwarm steht. In ihrer Kunst-Aktion flog eine Gruppe deutscher und niederländischer Piloten im norddeutschen Bad Bentheim an der Grenze zu den Niederlanden mit ihren Modellflugzeugen eine von den Künstlerinnen entwickelte Choreographie zu der Komposition speziell für die Performance geschrieben wurde. Nach der Aufführung der Flugchoreographie waren alle Beteiligten eingeladen, kleine Origami-Mobiles und große Origami-Kranich-Skulpturen zu bauen, die sie dann in einer weiteren Choreographie über das Flugfeld trugen. Der Tag endete mit einem Barbeque.
Schwenk und Dicke verfolgen einen Ansatz, der Kunst mit einer Reflektion über politische Handlungsfelder verbindet und der den kunstkonformen Rahmen nutzt, um Aufmerksamkeit zu generieren und Diskursfelder miteinander zu vermischen und Möglichkeiten einer anderen Öffentlichkeit für gesellschaftliche Gruppen bereitstellt. Als „eine neue kritische Strategie des Widerstands von innen“ hat der Kunsthistoriker Hal Foster die Methode bereits vor 25 Jahren umschrieben.1 Die Künstlerinnen versuchen also nicht im Sinne der Kontext-Kunst der späten 1980er und frühen 1990er Jahre eine Neuverortung künstlerischer Strategien in der Realwelt, sondern umgekehrt, sie versuchen die Realität thematisch und formal in die Kunst zu integrieren und verschaffen ihr so eine neue Aufmerksamkeiten durch De- und Rekontextualisierung, die wiederum ihren Niederschlag in der kunstfernen Welt findet. Sie beschreiben nicht einfach kulturelle und politische Praktiken, sondern fokussieren – kohärent und spielerisch zugleich – auf die Realität, ohne sich einem stilistischen Realismus zu unterwerfen.
Die Art der Handlungen ist den alltäglichen Routinen abgeschaut, denen in kollektiver, meist spielerischer Praxis eine neue, ästhetische Qualität verliehen wird. In letzter Konsequenz geht es um die Rückführung der neu bewerteten Handlungen in den Alltag.
„birds and clouds from one life to another” knüpft verfolgt einen gesellschaftspolitischen Ansatz, der räumliche und soziale Prozesse auslöst sowie Inhalte gleichzeitig im politischen und ästhetischen Feld verhandelt. Schwenk und Dicke bieten mit ihrem Projekt, das sowohl eine einstudierte Flug-Performance, einen Origami-Workshop und eine Performance mit den gebauten Origami-Kranich-Skulpturen beinhaltete, vor allem ein Angebot zur Kommunikation und Interaktion an. Es ging darum das gesamte Projekt als Ereignis in seiner Existenz zu erkennen. Kunst als Moment eines klaren Bewusstseins, nicht mittels Nachahmung Leben zu gestalten oder durch Widerspiegelung Lebenszusammenhänge inhaltlich darzustellen, sondern die Tatsachen des Lebens zu erkennen. Kunst nicht als Sach-Form sondern als Denk-Form.2
1 Hal Foster, ‘Subversive signs’, in: Charles Harrison & Paul Wood (ed.), Art in Theory, 1900-2000: an anthology of changing ideas, (Malden, MA: Blackwell Publishers, 2003)
2 Siehe auch Alan Kaprow: ‘The Happenings are dead – Long live the Happenings’, Artforum 4/7, New York, 1966
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Film / Fotos / Performance Kunst„Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein Projekt, das Geschichten über Gefangene und Menschen, die in psychiatrische Anstalten eingewiesen wurden, auf eine wunderbar einfache und doch kraftvolle Weise erzählt. Die Arbeiten beschäftigen sich mit Räumen, dem Leben und Umgebungen, die für die meisten Menschen tabu sind. Die Kunstwerke reflektieren auch darüber, was alltägliche Leistung für diejenigen bedeutet, die in einem Raum leben, in dem Privates und Öffentliches sich vermischen und manchmal sogar gleichzeitig existieren.
Das erste Werk dieses Projekts mit dem Titel „Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein hypnotisierender Film über einen Mann, den Schwenk zu einem Auftritt in einem Hochsicherheitsgefängnis eingeladen hat. Der Mann tanzt mit einem Rasenmäher zur Musik eines betörend schönen Walzers, während er den Rasen in einem Bereich mäht, der von einem alarmgesicherten Zaun und Stacheldraht umgeben ist.
Der Rasen ist von 20 prächtigen, hoch aufragenden Palmen umgeben. Es ist eine Oase im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses, die eine Atempause von der Enge der Zellen, den kalten Metallflächen und dem Beton des Gefängnisses bietet. Dieses wirkt fast surreal. Die Luft scheint hier süßer und frischer zu sein. Der Walzer ist voller Hoffnung, aber unterlegt mit einer Partitur der Verzweiflung.
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Film / FotosÜber den Tod zu sprechen ist schwierig. Doch nicht über den Tod zu sprechen, kann manchmal noch schwieriger sein.
In ihrem Film „A shared space“ nähert sich Schwenk dem Thema von der Seite her, indem sie uns den Tod aus der Perspektive von zwei Totengräbern zeigt. Unsere Protagonisten bereiten seit mehr als 20 Jahren Gräber vor, und für sie ist der Tod ein ganz normaler Teil des Lebens. Sie haben Spaß an ihrer Arbeit und sind stolz darauf, die Toten zu begraben.
Der Film beginnt damit, dass wir einen Friedhof an einem schönen, ruhigen Tag sehen. Die Vögel zwitschern und die Sonne scheint. Die Totengräber arbeiten ruhig und harmonisch und ihre Bewegungen wirken fast choreografiert, während sie die Grabstätte vorbereiten. Heute jedoch gibt es ein unerwartetes Ereignis. Etwas, das die Totengräber noch nie erlebt haben. Auf dem Grundstück, das sie vorbereiten, liegt eine weitere Leiche begraben. Der Film nimmt eine unerwartete Wendung, als wir sehen, wie die Beerdigung abläuft.
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Bücher / Film / Fotos / Performance KunstIn Launceston wurde Ende 2011 in der Halbzeitpause des regionalen Aussie Rules Grand Final die Öffentlichkeit auf das Spielfeld gelassen. Jugendliche kickten Bälle, kleine Kinder und Eltern schlenderten herum und beobachteten die Szene. Dann geschah etwas Seltsames. Männer, Frauen und Kinder, von Kopf bis Fuß in weiße Overalls gekleidet, joggten im Gänsemarsch auf den Rasen. Ihre Erscheinung hatte etwas Beunruhigendes, als ob ihr Kostüm auf einen Notfall hinweisen würde – einen Giftunfall, eine Bombendrohung oder ein Strahlungsleck -, aber ihr Verhalten war beruhigend spielerisch. Die weiß gekleideten Gestalten teilten sich in Gruppen auf und besetzten verschiedene Teile des Feldes, indem sie mit ihren liegenden Körpern die Markierungen für das Torquadrat und die Torpfosten abzeichneten. Kinder und Erwachsene ließen sich von der Performance verführen und machten mit. Schließlich besetzten die Darsteller in ihren weißen Anzügen den zentralen Platz und bedeckten mit Hilfe von Hunderten von Fußballfans die weißen Linien, die den Platz begrenzen.
„Along White Lines“ war eine Performance, die Sylvia Schwenk während der Halbzeitpause des Northern Tasmanian Football Association Grand Final im Aurora Stadium aufführte. Wenn man sich das Video von der Veranstaltung anschaut, ist man beeindruckt vom guten Willen der Menge – als diese seltsamen, weiß gekleideten Gestalten ihre Plätze einnehmen und beginnen, Linien zu bilden, wird aus Verwunderung Faszination – und dann Teilnahme. Die unauffällige Art der Performance scheint diesen guten Willen zu verstärken und es herrscht eine festliche Stimmung. Die Beziehung zwischen der 30-köpfigen Crew der Künstlerin und dem Publikum wird kollaborativ, die einfache Handlung des Liegens auf dem Boden definiert die Umgebung. Das Fußballfeld ist ein kodifizierter Raum, der durch Linien, Abstände und Grenzen beschrieben wird und ohne die Fußballmannschaften zu einem präzise umschriebenen Raum der Möglichkeiten wird. „Along White Lines“ erinnert uns auf subtile Weise an die Struktur der sozialen Beziehungen zwischen Künstler, Publikum und Umgebung, aber noch wichtiger ist, dass die Arbeit den einvernehmlichen Charakter dieser Beziehungen unterstreicht.
Schwenks Arbeit ist eine demokratische Erfahrung, bei der jeder Schritt ihres Prozesses für das Publikum offen ist, um sich einzubringen, zu interagieren und das Ergebnis zu beeinflussen.
—Auszug aus „Engage, explore and evolve“ von Andrew Frost
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Film / FotosIm November 2011, als die Occupy-Bewegung in Kanada ihr zweimonatiges Bestehen feierte, verbrachte Schwenk einige Zeit mit Angehörigen der Bewegung auf dem Victoria Square in der Innenstadt von Montréal. Die entstandenen Kunstwerke zeigen eine alternative, positive Sicht auf Occupy und nicht die Gewalt, die mit der Räumung der Besetzung verbunden war, wie sie in den Mainstream-Medien dargestellt wurde.
„The bubble and other stories“ erzählt von der Alltäglichkeit und den praktischen Aspekten des Zusammenlebens von Menschen in einer Protestumgebung. Das Projekt fängt die Feier der Occupier ein, die versucht haben, die Welt zu verändern. Der Film zeigt verschiedene Themen, wie die einheimischen Obdachlosen, Graffitis und geht der Frage nach, was die Bewegung für einige der Occupier bedeutete. Bei Nacht gefilmt, sehen wir, wie Beziehungen zwischen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund aufgebaut werden. Die Besetzer*innen stärken das Gemeinschaftsgefühl der Bewegung, indem sie gemeinsam singen, tanzen und mit dem Wind sowie einer einfachen Plane, die ihre Körper einhüllt, wunderschöne „Blasen“ machen.
Die Occupier wollten zeigen, dass es auch andere Wege gibt, die Gesellschaft zu organisieren. Sie forderten die Welt auf, die wirtschaftliche Ungleichheit zu beseitigen und die Ressourcen von dem einen Prozent der Besitzenden umzuverteilen, so dass alle daran teilhaben können. „Wir sind die 99%“, skandierten sie.
Kurz vor dem 10-jährigen Jubiläum der Bewegung sagte der US-amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky: „Occupy war anders als andere Bewegungen … Es lag in der Natur der Sache, dass es Menschen zusammenbrachte, um eine Gemeinschaft zu bilden … Es war eine lehrreiche Erfahrung, die für viele Menschen die Art und Weise veränderte, wie sie über ihr Leben denken.”
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Film / FotosWie kannst Du das Leben von jemandem verstehen, der bei den Streitkräften arbeitet, genauer gesagt, von jemandem, der für Kriegsführung und Kampfsituationen ausgebildet ist? Wie stellst Du persönliche Fragen an eine Person, von der Du weißt, dass sie zum Töten ausgebildet ist? An jemanden, der – wenn er Dich zum ersten Mal trifft – instinktiv darüber nachdenkt, wie er Dich bei Bedarf außer Gefecht setzen könnte? Und der, nachdem er dies als relativ einfach eingeschätzt hat, die Navy-Kultur und die Art von Persönlichkeit repräsentiert, die er Außenstehenden gegenüber darzustellen hat.
Diese Fragen stellte sich Schwenk, als sie den Auftrag erhielt, Kunstwerke zur Feier des 100-jährigen Jubiläums des Einlaufens der Royal Australian Navy in den Hafen von Sydney zu schaffen. Im Rahmen dieses Auftrags wohnte sie auf dem Marinestützpunkt HMAS Penguin.
Dieser Film mit Interviews, Darstellungen körperlicher Übungen und Anekdoten schafft es, die Marine zu entmystifizieren, indem er einige der Barrieren abbaut, die zwischen dem Elitepersonal der Marine und Zivilisten bestehen. Er zeigt die menschliche Seite der Marine und ermöglicht es den Betrachtern, diese geschlossene Kultur durch eine Seitentür zu betreten. Das Werk basiert auf der Tradition der Tätowierungen bei der Marine und zeigt ein zermürbendes körperliches Training mit Seilen.
Für die Marine ist das Seil ein Symbol für Zusammenhalt, Kameradschaft und Stabilität. Für den/die Betrachter*in sind die Tattoos Symbole für Menschlichkeit und Individualität.
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Film / Fotos„Water ways“ ist ein Film über menschliches Engagement und über die Wasserwege, die eine Gruppe von Menschen miteinander verbinden. Die Protagonist*innen des Films nehmen uns mit auf eine Reise, die uns in das Leben einer Flussufer-Gemeinschaft in Indonesien entführt. Wir erhalten intime Einblicke in den Alltag der Menschen, ihre Häuser und Dinge, die für uns normalerweise unsichtbar sind, einschließlich ihrer Verbindung zu einer Umwelt, die sowohl wichtig als auch schädlich ist.
Wir sehen einen Ausschnitt aus dem Alltagsleben, der mit einer Gruppe von Kindern beginnt, die in einem Boot auf einem Fluss spielen. Als sich die Wasserstraße teilt, folgen wir dem Weg zu einem Gewirr von Booten, das uns schließlich zur Hauptprotagonistin des Films führt, einer älteren Frau, die ihre Sichtweise mit uns teilt. Diese Frau nimmt die Details des Lebens um sie herum vom Rand einer Holzfabrik aus wahr, während sie ihre morgendlichen Rituale vollzieht. Sie nimmt uns mit in ihre Welt, einen strukturierten und faszinierenden Ort, der uns einlädt, ihn zu erleben und zu bestaunen.
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Film / Performance KunstAn einem Samstagnachmittag in Sydney stürzte eine Gruppe gesunder Menschen, darunter 2 Kinder. Sie brachen auf dem Boden zusammen. Zur gleichen Zeit. Der Sturz ereignete sich während der Eröffnung einer Kunstausstellung in Sydney, Australien.
Die Ursache?
Ein dadaistisch inspiriertes Werk sozial engagierter Performancekunst unter der Leitung von Sylvia Schwenk, das von ganz normalen Menschen in der Brenda May Gallery aufgeführt wurde.
Dieser Kurzfilm erzählt die Geschichte dieser Gruppe von Menschen, die sich erst 30 Minuten vor der Ausstellung trafen.
Was ist passiert?
„dada – when up is down“ besteht aus der Performance, einem Kurzfilm, der die Performance wiedergibt, und einer Reihe von Fotos.
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Film / Fotos / Performance KunstEs herrscht ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Harmonie, wenn Du beobachtest, wie sich über 30 Menschen in Bewegungen vereinen und ein großes menschliches Kaleidoskop erschaffen. „connect: kaleidoscope“ ist ein meditatives, fast spirituelles Werk, das unter einer riesigen Rotbuche auf einer Gras- und Blumenwiese auf dem Gelände eines Wasserschlosses aufgeführt wurde. Als die Regentropfen auf die Gesichter der Performer*innen fielen, teilten sie die einzigartige Erfahrung, miteinander und mit der natürlichen Umgebung verbunden zu sein.
Das Gefühl, das der Arbeit zu Grunde liegt, ist das der Verbindung. Sowohl die Verbindung zwischen den Menschen als auch die Verbindung mit der Welt, in der wir leben. Schwenk hat ein Werk geschaffen, das diese Gefühle für uns erlebbar macht. Ihr 2-Kanal-Film schafft eine träumerische Erfahrung, die uns in diese Performance und in einen Raum der Ruhe und Verbundenheit zurückversetzt.
Eine interaktive Installation erweitert das Erlebnis und ermöglicht es den Zuschauer*innen, Aspekte der Performance nachzuvollziehen, während sie „Drawings for the performance“ ansehen. Die Installation besteht aus 3 Betrachtungspunkten, an denen 5 handgezeichnete Kurzfilme (je 2 bis 6 Minuten) auf kleinen Bildschirmen/iPads mit Kopfhörern gezeigt werden. Die Aussichtspunkte sind so eingerichtet, dass sie zum Liegen, Knien und Stehen einladen, was an die Bewegungen des menschlichen Kaleidoskops erinnert. Die Musik und die Animationen sind hypnotisch und fesselnd.
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Film / Performance Kunst„Connect“ erinnert uns an unsere eigene Menschlichkeit, indem wir in die Lage versetzt werden, uns selbst im Anderen zu sehen. Sechs Filme zeigen ein soziales und visuelles Porträt von über 160 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, sozioökonomischen Hintergrunds, Kultur und Religion aus lokalen Gemeinschaften in den USA (New York City), Deutschland (Schöppingen, Berlin) und Spanien (Blanca).
Das Projekt präsentiert Geschichten und Interaktionen, die Aufschluss darüber geben, wer wir sind und wie wir miteinander in Beziehung stehen. Die Protagonist*innen teilen ihre privaten Geschichten und Gedanken auf eine erfrischend ehrliche Art und Weise, während sie 5 universelle Fragen beantworten, die wir uns alle irgendwann einmal stellen.* Jede dieser Fragen ist Gegenstand eines eigenen Films, wobei ähnliche Antworten und Kontrapunkte zu einer Erzählung über die Menschheit zusammengefügt werden. Diese Filme sind fesselnd und ziehen uns in das Leben der Protagonist*innen hinein. Der Mensch ist von Natur aus neugierig, also interessiert es uns natürlich, wer diese Menschen sind und was sie tun. Die Antworten der Teilnehmer*innen sind uns so nah oder auch so fremd, dass wir uns nicht losreißen können. Wenn wir anderen Menschen zusehen und zuhören, können wir uns selbst in diesen wiedererkennen und so eine Verbindung aufbauen.
Die Gefühle, die dem Projekt zu Grunde liegen, sind wahre Verbundenheit und eine universelle Liebe für andere, die einfach auf unserer gemeinsamen Menschlichkeit beruht. Diese Gefühle sind durch die Großzügigkeit und Ehrlichkeit der Protagonist*innen in allen Werken präsent. Besonders präsent sind sie in dem Film „Gesten“, in dem jedem von uns von über 160 Menschen, die wir nicht kennen, bedingungslos Gefühle echter Wärme und Liebe entgegengebracht werden.
Wir mögen alle unterschiedlich sein, aber wir haben alle die gleichen Grundbedürfnisse nach Liebe, Frieden, Sicherheit und Hoffnung. Wir haben viel mehr gemeinsam, als unsere Unterschiede vermuten lassen.
* Die Fragen sind:
Was macht dich glücklich?Wovor fürchtest du dich?Was liebst du am meisten?Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Selbst geben?Was sind deine Hoffnungen für die Zukunft?
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Film / Performance KunstDie „Bibliothek der Emoji-Kunst“ ist ein groß angelegtes, auf Gemeinsamkeit basierendes öffentliches Kunstprojekt, das „emoji-art“ zeigt, die von Gruppen auf der ganzen Welt zu verschiedenen Zeiten und als Reaktion auf unterschiedliche Themen geschaffen wurde.
Jedes Werk der „emoji art“ ist ein ortsspezifisches Werk sozial engagierter Performance-Kunst, das die Identität der teilnehmenden Städte und Gemeinden widerspiegelt. Bei jeder Performance bringt Schwenk Hunderte von Menschen zusammen, um sich zu verbinden und miteinander zu kommunizieren, während sie mit ihren Körpern großformatige Emojis kreieren. Das Emoji wird von der Gemeinschaft in einem oder mehreren Workshops entworfen und dann als Performance-Kunstwerk mit den Körpern der Teilnehmer*innen präsentiert, die aus allen Bereichen des Lebens kommen, z. B. aus Altersheimen, Schulen, Feuerwehren, der Polizei, Kirchengruppen, Unternehmen, Musikgruppen und Sportgruppen. Um die einzelnen Projekte auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden, kombiniert Schwenk jede Performance von „emoji-art“ mit der Performance eines der beliebtesten Emojis des Jahres.
„Emoji art“-Performances sind lustig, spektakulär und voller Bewegung. Die Teilnehmer*innen erwecken Emojis mit ihrem Körper zum Leben, indem sie stehen, sitzen, knien, gehen, die Arme ausstrecken, lachen und/oder sich auf den Boden legen. Emojis sind in unserem mediengesteuerten Zeitalter ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation. Die Erstellung analoger Versionen dieser digitalen Symbole hilft, der Isolation entgegenzuwirken und macht es einfacher, in der physischen Welt miteinander in Kontakt zu treten.
Die „emoji art“ bleibt auch nach der Performance erhalten und kann von den Performer*innen und anderen genutzt werden. GIFs und Fotos der „emoji-art“ Performances werden zusammen mit Zeichnungen aus den Workshops und Archivmaterial wie Radioberichten und Social-Media-Posts in der „library of emoji art“ hinterlegt.
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Sonstige Projekte
Oktober 5, 2021Fotos / Performance Kunst / Skulpturen„Life preservers“ ist Teil der Arbeit „They paved paradise put up a parking lot“, die Schwenks neueste Schuhe und Kleider für die kommende Klimasaison zeigt.
Eine Gruppe von Frauen geht durch die Straßen und nutzt die Stadt Köln als Laufsteg, um eine Reihe von Kleidern aus Plastikflaschen mit dem Titel „Life preservers“ zu präsentieren. Da es am Tag der Performance regnete, trugen die Frauen passende rote Regenschirme, die sie in den grauen Straßen der Stadt noch auffälliger erscheinen ließen. „Life preservers“ spielt auf eine amüsante, imaginäre Paradoxie an, die auf den Extremen des Klimawandels basiert: Die Flaschen zu füllen wäre gut im Fall einer Dürre, würde aber im Falle einer Überschwemmung dazu führen, dass man untergeht, und andersherum.
Mit dieser Performance fordert Schwenk die Menschen spielerisch dazu auf, offen darüber nachzudenken, was der Klimawandel bedeutet.
They paved paradise put up a parking lotWith a pink hotel, a boutique, and a swingin‘ hot spotDon’t it always seem to goThat you don’t know what you’ve got ‚til it’s goneThey paved paradise put up a parking lot1
Bei aller Ernsthaftigkeit und Überlegtheit ihrer sozialen Kommentare ist Schwenks Werk von einer gewissen Unbeschwertheit durchzogen. Aber Unbeschwertheit sollte nicht mit Verantwortungslosigkeit verwechselt werden. Vielmehr ist es eine Ironie, die zur Kunst gehört, welche leicht zwischen dem Bedürfnis, sich über Missstände zu äußern, und dem Triumph, eine Lösung zu finden, wie weit hergeholt sie auch sein mag, hin und her schwankt. Dies sind Strategien, die eine lange und umfangreiche Geschichte haben. Schwenks Interventionen lassen sich bis zu den theatralischen Übungen von Émile Jacques-Dalcroze und Berthold Brecht zurückverfolgen. Dalcroze schaffte den Proszeniumsbogen ab, die Barriere zwischen Schauspieler und Publikum, die als bezeichnende Schwelle zwischen der Realität und dem theatralen Imaginären diente. Damit musste das Theater nicht mehr die Illusion von Leben vermitteln, sondern konnte sich in seinen zahlreichen Spielereien und Verfremdungen ergehen und die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Brechts „Verfremdungseffekt“ war ein Gegenmittel gegen eine viel heimtückischere soziale Entfremdung, die durch das falsche Bewusstsein hervorgerufen wird, dass alles so ist, wie es zu sein scheint. Die Übertreibungen und bisweilen plumpen Formalisierungen eines solchen Theaters dienten dazu, das Publikum aus seiner Lethargie aufzurütteln.
In diesem Sinne wirken Schwenks Arbeiten wie eine Art galvanischer Funke, der den Blickwinkel des Betrachters zumindest in geringem Maße, aber nachhaltig, verändern soll.
—Auszug aus „Sozialer Austausch und Leben“ von Adam Gezcy
1 “Big yellow taxi” —Joni Mitchell
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Oktober 5, 2021Fotos / Performance Kunst / Skulpturen„Boots for Rising Waters“ ist das neueste Schuhwerk, das Schwenk für die kommende Saison des Klimawandels entworfen hat. Es handelt sich um einen stylischen blau-schwarzen Gummistiefel mit hohem Plateau. Die schwarz glänzenden, dicken Sohlen der „Boots“ reichen in der Höhe von 10 bis 30 cm, so dass der/die Träger*in eine Höhe wählen kann, die dem Hochwasserstand des Tages entspricht. Helfer*innen müssen dem/der Träger*in der Schuhe beim Gehen behilflich sein. Ein Zeichen, das die Frage aufwirft, ob sich nur die Wohlhabenden an den Klimawandel anpassen können?
„Boots for Rising Waters“ wurde als Performance einer Modenschau auf den Treppen des Kölner Doms uraufgeführt. Neun Frauen (unterstützt von ihren Helfer*innen) als Models führten die „Boots“ vor, wobei sie die Treppe als Laufsteg und die alltäglichen Personen im öffentlichen Raum als Publikum nutzten. Die Teilnehmer*innen erklommen die ansteigenden Stufen der Treppe mit abnehmender Beweglichkeit, um sich schließlich an den Türen der Kathedrale zu versammeln und ihre Füße schützend vor die Flut zu stellen.
Diese Arbeit wurde angepasst und in der Blue Oyster Gallery, Dunedin, Neuseeland und in der Artereal Gallery, Sydney, aufgeführt.
„Boots for Rising Waters“ mit ihren übertrieben hochgezogenen Plateaus sind eine humorvolle, barocke Theatralisierung eines sehr ernsten Themas. Diese Arbeit ist Teil einer größeren Serie über Umweltfragen mit dem Titel „They paved paradise, put up a parking lot”1
1 Joni Mitchell, “A big yellow taxi”, 1970
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Oktober 5, 2021Film / Fotos / Performance KunstSchwarz gekleidete Alltagsmenschen, die Warnwesten mit der Aufschrift „Under Surveillance“ und Namensschilder mit nur einem Barcode und einer Nummer trugen, traten als Beamte auf, die eine Überwachung durchführten. Diese als reales Alltagsereignis getarnte Kunstintervention fand zur Mittagszeit an einem Arbeitstag am Martin Place in Sydney statt.
In „Under Surveillance“ fotografierten und filmten die Performer*innen Menschen in der Öffentlichkeit, um das Bewusstsein für das Ausmaß der Überwachung zu schärfen, dem unsere Gesellschaft ausgesetzt ist. Die Performer*innen drangen in den persönlichen Raum der Menschen ein. Sie zeichneten deutlich sichtbar auf, was die Menschen aßen, was sie sagten, was sie taten und mit wem sie verkehrten.
Wer sich über die Überwachung oder das Eindringen in seine Privatsphäre beschwerte, erhielt eine Karte mit einer Telefonnummer, an die er sich wenden konnte, um seine Bedenken zu äußern. Niemand fragte, warum sie überwacht wurden oder was mit ihren Aufnahmen passieren würde.
Schwenk möchte damit zum Nachdenken darüber anregen, was der Verlust der Privatsphäre und der Verlust der Freiheit, der mit der verstärkten Überwachung einhergeht, bedeutet. Die Reaktion auf diese Intervention zeigt, dass wir bereits 2007 gegenüber dem Verlust der Privatsphäre im öffentlichen Raum desensibilisiert sind – er erscheint einfach als etwas, über das wir keine Kontrolle haben.
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Oktober 5, 2021Fotos / Performance Kunst„Red, blue or green?“ ist eine sozial engagierte Performance-Kunst aus Schwenks Werk mit dem ironischen Untertitel “Alles, was man selbst sehen kann, kann man im Fernsehen besser sehen“. Dieses Projekt ist eine unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Medien-Spektakel und versucht, dem Glauben entgegenzuwirken, dass ein Fernsehbild besser ist als eine persönliche Anwesenheit.
In „Red, blue or green?“ kommt eine Gruppe ganz normaler Menschen zusammen, um mit ihren Körpern geometrische Muster zu bilden. Die Performance, bei der Schwenk Regie führt, findet mitten auf der Straße am Bondi Beach/Sydney zu einer belebten Tageszeit statt. Die Teilnehmer*innen sind eingeladen, T-Shirts in den Farben rot, blau oder grün zu tragen, dazu schwarze Hosen und Schuhe.
Die Farben, für die sich die Teilnehmer entscheiden, bestimmen die geometrischen Formen, die bei dieser Performance entstehen. Schwenk legt die Muster und die Choreografie für die Intervention fest, sobald alle eingetroffen sind.
„Am Anfang ist sie sich nur ihres eigenen Körpers, ihres Selbst bewusst, und sie beobachtet andere Menschen, ahmt deren Armhaltung nach. Aber sie ist sich auch bewusst, dass sie etwas Seltsames und Unglaubliches tut. Sie fühlt sich ganz lebendig, in der Mundhöhle und in den Fingerspitzen. Mit einem kleinen Schock versteht sie auf einmal … dabei sein ist nicht dasselbe wie zuschauen.“Kingsolver B, Pigs in Heaven, New York, Harper Collins Publishers Inc, 1993, p270.
Bestimmend sind das Adrenalin, die Aufregung und vor allem der Aufbau einer Beziehung zwischen den Performer*innen, die sich aufeinander verlassen, um diese wunderschönen geometrischen Formen zu schaffen.
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Oktober 5, 2021Fotos / Performance Kunst„One Day I Think I’ll Lend a Hand But Right Now I Need a Plasma TV“ ist eine Performance, die Deutsche und Asylbewerber*innen zusammenbrachte, vereint durch die gemeinsame künstlerische Produktion.
Eine große Gruppe ganz normaler Menschen, die alle rote Oberteile und schwarze Hosen trugen, stellte sich in einer Gitterformation auf einem Außengelände auf. Gemeinsam führten sie einfache und sich wiederholende Synchronübungen aus. Die Gruppe trat als Einheit auf und folgte Sylvia Schwenk (ebenfalls in Rot und Schwarz gekleidet) bei einer Übungsroutine, die ihnen über einen alten Fernsehbildschirm übermittelt wurde. Im Mittelpunkt der Arbeit stand die Beziehung zwischen Künstlerin, Performer*innen und Publikum.
Mit diesem Projekt reagierte Schwenk auf die Beobachtung, dass unsere Kultur den Wunsch hat, sich zu verändern, aber nur ungern dazu bereit ist. Wir alle wissen, dass die Welt nicht ganz so ist, wie sie sein sollte, und wir würden gerne helfen. Doch für viele von uns ist der Zeitpunkt nicht der richtige. Wir sind vielleicht zu beschäftigt oder müssen erst noch etwas erledigen oder kaufen und dann … und dann können wir uns engagieren.
Die Arbeit kommentiert zugleich unseren Wunsch, als „normal“ aufzutreten und uns in die Gesellschaft einzufügen, indem wir den Trends, der Mode und dem Lebensstil folgen, die uns im Fernsehen vorgeführt werden.
„One Day I Think I’ll Lend a Hand But Right Now I Need a Plasma TV“ wurde angepasst und auf der Sydney Artfair erneut performt.
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Oktober 10, 2021Film / Fotos„The workers‘ lift“ erforscht den verborgenen Raum, den die Arbeiter*innen in einem großen Einkaufszentrum in Köln/D nutzen. Die Arbeiter*innen bewegen sich zwischen den Etagen, ohne von den Kund*innen gesehen zu werden, und benutzen dazu einen exklusiven privaten Aufzug, der keine Türen hat und nie anhält. Der Aufzug ist wie ein Förderband, das die Mitarbeiter*innen kontinuierlich durch das Gebäude befördert. Der „The workers‘ lift“ bietet eine friedliche und ruhige Art der Beförderung. Er bietet den Angestellten einen Moment des Entkommens, da sie sich in einem versteckten Raum befinden, weit weg von der hektischen und lauten Einkaufsumgebung, die sie auf der anderen Seite erwartet.
Der Aufzug bewegt sich rhythmisch, nahtlos und geräuschlos in einer gleichmäßigen Schleife zwischen den Etagen. Die Arbeiter*innen gleiten im Einklang mit dem Fahrstuhl auf und ab. Mensch und Maschine führen eine Art täglichen rituellen Tanz auf, bei dem der grundlegende Schritt so einfach ist, aber mit der Wiederholung und der Isolierung von der Komplexität des städtischen Lebens immer größer und schöner wird.
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Oktober 10, 2021Fotos / Performance Kunst„Remember the importance of SELF“ ist ein Projekt, das uns daran erinnern soll, dass jeder von uns wichtig ist und dass das, was wir sind, wichtiger ist als die Lücke zwischen dem Leben, das wir uns erträumt haben, und dem Leben, das wir haben. Diese Werke sind als visuelle Metaphern gedacht, die existenzielle Themen, zum Beispiel das innere Gleichgewicht, ansprechen. Kunst kann dazu dienen, die Art und Weise zu verändern, wie wir die Welt verstehen. Sie kann auch eine Quelle des Trostes sein.
Bei der Aufführung hielten über 30 Menschen drei prächtige violette Tücher an Stangen hoch, die einen Baldachin oder einen Traghimmel bildeten. Die Prozession bewegte sich durch die Straßen von Schöppingen/D, und die Performer*innen hoben den Baldachin über Fußgänger*innen, denen sie begegneten und die ihren täglichen Aktivitäten nachgingen. Die Performance, bei der es darum geht, jemandem Bedeutung zu verleihen und ihm/ihr einen Moment der Herrschaftlichkeit und des Ansehens zu schenken, ist eine kleine Oase, ein Moment des Reichtums, der dem Bekannten und Vertrauten etwas Außergewöhnliches verleiht: ein Gefühl von Wert und Zugehörigkeit.
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Oktober 10, 2021Fotos / Performance Kunst„X Performances“ nutzt den öffentlichen Raum als Ort des Dialogs und der Verhandlung. Die Straße ist ein öffentlicher Raum, der durch eine soziale Vereinbarung definiert ist, welche die Interaktion bestimmt. Doch dort, wo die Regeln der Straße als unantastbar gelten, gestaltet „X Performances“ diesen Raum menschlicher, indem seine Verletzlichkeit die Durchsetzung des reinen Willens oder des Gesetzes verzögert. „X Performances“ ist eine Reihe von Performances, die 2007 begann. Bunt gekleidete Performer*innen legen sich einzeln oder in Gruppen auf den Boden und bilden mit ihren Körpern ein „X“. Der Raum für diese Aktion ist in der Regel eine belebte Straße, die kurzzeitig für den Verkehr gesperrt ist, wenn entgegenkommende Autos, Busse und Lkw durch Ampeln angehalten werden. Bevor die Ampel umschaltet, stehen die Darsteller*innen auf und verlassen schnell die Straße. Diese Arbeit wurde mitten in Saigon , in Sydneys lebhaftem Geschäftsviertel und vor dem Bahnhof Redfern , in Köln/Deutschland und in Dunedin/Neuseeland inszeniert.
Schwenk arbeitete mit dem Architekturbüro tonkin zulaikha greer in Sydney an einem Entwurf für eine öffentliche Skulptur, die auf einer Performance von „X“ in der Stadt Perth basiert. Das Projekt wurde (noch) nicht realisiert.
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Oktober 10, 2021Text„Anja’s reality” ist eine textbasierte Arbeit über Anja (nicht ihr richtiger Name), eine Sexarbeiterin, die „Drive-Thru“-Sex in einer ausgewiesenen Zone für Sexarbeit anbietet. In dieser Zone können Männer legal eine Sexarbeiterin anheuern, wenn die tagsüber zweispurige Straße rund um den Bahnhof und die Philip’s-Gebäude in Eindhoven/NL nachts in eine Einbahnstraße umgewandelt wird. Frauen können hier nur arbeiten, wenn sie ein Drogenproblem haben und sich regelmäßig mit Sozialarbeitern treffen, die ein Büro in einem 20-Fuß-Container auf dem Gelände haben, in dem es auch Duschen, Kondome und Teekocher für die Sexarbeiterinnen gibt.
In der Arbeit werden drei „Realitäten“ dargestellt: Anjas, die der Betreuer*innen und meine Realität (die auch die Sicht der Leser*innen ist). Diese sind als Text auf durchsichtiges Plexiglas oder direkt an die Wand gedruckt, in einer Schrift, die wie ein getipptes Interviewprotokoll aussieht. Wenn der/die Betrachter*in innehält, um zu lesen, wird seine/ihre Silhouette auf das Werk geworfen, so dass er/sie direkt in die drei Erzählungen hineingezogen wird. [...]
Oktober 10, 2021Fotos / Performance KunstIm zähfließenden Verkehr in der Innenstadt von Sydney, Australien, rollten fünf Teams aus farblich gekennzeichneten Performer*innen in Vierergruppen Autoräder durch die Straßen der Stadt, als ob die Karosserie verschwunden wäre. Diese Performance mit dem Titel „Life takes place on foot“ löste beim Publikum ein Gefühl der Befremdung aus, das sich schnell in Zustimmung verwandelte.
Die Performance, die den Raum beanspruchte, der normalerweise von fünf Fahrzeugen genutzt wird, warf auf sanfte und unbeschwerte Weise die Frage auf, ob die Straßen nicht den Menschen überlassen werden sollten, damit sie sie zu Fuß nutzen können, anstatt von Fahrzeugen angefüllt zu werden. Die Antwort darauf war ein gemeinsames Spiel mit allen, die die Straße benutzten. Fußgänger, Autos und andere Fahrzeuge – sogar riesige Zementlaster – übernahmen fürsorgliche Rollen und teilten sich gutmütig den Raum mit den vorgetäuschten „Autos“.
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Oktober 10, 2021Fotos / Performance KunstDie Performance „In silence and movement you can show the reflection of people“, benannt nach einem Zitat des berühmten Pantomimen Marcel Marceau, inszenierte einen der berühmtesten visuellen Gags neu. In leuchtend gelben Overalls gekleidet, mit Schutzhelmen und Saugnäpfen ausgestattet, bewegten die Darsteller große Scheiben aus nicht existierendem Glas in der Menschenmenge vor dem Museum of Contemporary Art in Sydney hin und her.
Wie „gegen den Wind laufen“ oder „in einer unsichtbaren Kiste gefangen sein“ ist diese Pantomime so bekannt, dass sie sich durch ihre Klischeehaftigkeit nahezu selbst disqualifiziert. Schwenk ging es um mehr als um die Anerkennung der Illusion durch ein öffentliches Publikum, sondern die Performance konnte nur gelingen, indem das Publikum Teil davon wurde. Die Menschen begannen, das „Glas“ zu polieren, einige rannten durch die „Glasscheiben“ und zerschlugen sie in „Scherben“, während andere einfach mitmachten und ihr eigenes „Glas“ trugen.
Diese Arbeit wurde im Rahmen des Art Month Sydney aufgeführt und für eine Performance in der Brenda May Gallery, Sydney angepasst.
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Oktober 10, 2021Film / Fotos / Performance Kunst / SkulpturenDas Kunstprojekt des australisch-deutschen Künstlerinnenduos Sylvia Schwenk und Nikola Dicke „birds and clouds from one life to another“ basiert auf Bertolt Brechts Gedicht „Die Liebenden“ in dessen Mittelpunkt ein Kranichschwarm steht. In ihrer Kunst-Aktion flog eine Gruppe deutscher und niederländischer Piloten im norddeutschen Bad Bentheim an der Grenze zu den Niederlanden mit ihren Modellflugzeugen eine von den Künstlerinnen entwickelte Choreographie zu der Komposition speziell für die Performance geschrieben wurde. Nach der Aufführung der Flugchoreographie waren alle Beteiligten eingeladen, kleine Origami-Mobiles und große Origami-Kranich-Skulpturen zu bauen, die sie dann in einer weiteren Choreographie über das Flugfeld trugen. Der Tag endete mit einem Barbeque.
Schwenk und Dicke verfolgen einen Ansatz, der Kunst mit einer Reflektion über politische Handlungsfelder verbindet und der den kunstkonformen Rahmen nutzt, um Aufmerksamkeit zu generieren und Diskursfelder miteinander zu vermischen und Möglichkeiten einer anderen Öffentlichkeit für gesellschaftliche Gruppen bereitstellt. Als „eine neue kritische Strategie des Widerstands von innen“ hat der Kunsthistoriker Hal Foster die Methode bereits vor 25 Jahren umschrieben.1 Die Künstlerinnen versuchen also nicht im Sinne der Kontext-Kunst der späten 1980er und frühen 1990er Jahre eine Neuverortung künstlerischer Strategien in der Realwelt, sondern umgekehrt, sie versuchen die Realität thematisch und formal in die Kunst zu integrieren und verschaffen ihr so eine neue Aufmerksamkeiten durch De- und Rekontextualisierung, die wiederum ihren Niederschlag in der kunstfernen Welt findet. Sie beschreiben nicht einfach kulturelle und politische Praktiken, sondern fokussieren – kohärent und spielerisch zugleich – auf die Realität, ohne sich einem stilistischen Realismus zu unterwerfen.
Die Art der Handlungen ist den alltäglichen Routinen abgeschaut, denen in kollektiver, meist spielerischer Praxis eine neue, ästhetische Qualität verliehen wird. In letzter Konsequenz geht es um die Rückführung der neu bewerteten Handlungen in den Alltag.
„birds and clouds from one life to another” knüpft verfolgt einen gesellschaftspolitischen Ansatz, der räumliche und soziale Prozesse auslöst sowie Inhalte gleichzeitig im politischen und ästhetischen Feld verhandelt. Schwenk und Dicke bieten mit ihrem Projekt, das sowohl eine einstudierte Flug-Performance, einen Origami-Workshop und eine Performance mit den gebauten Origami-Kranich-Skulpturen beinhaltete, vor allem ein Angebot zur Kommunikation und Interaktion an. Es ging darum das gesamte Projekt als Ereignis in seiner Existenz zu erkennen. Kunst als Moment eines klaren Bewusstseins, nicht mittels Nachahmung Leben zu gestalten oder durch Widerspiegelung Lebenszusammenhänge inhaltlich darzustellen, sondern die Tatsachen des Lebens zu erkennen. Kunst nicht als Sach-Form sondern als Denk-Form.2
1 Hal Foster, ‘Subversive signs’, in: Charles Harrison & Paul Wood (ed.), Art in Theory, 1900-2000: an anthology of changing ideas, (Malden, MA: Blackwell Publishers, 2003)
2 Siehe auch Alan Kaprow: ‘The Happenings are dead – Long live the Happenings’, Artforum 4/7, New York, 1966
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Oktober 10, 2021Film / Fotos / Performance Kunst„Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein Projekt, das Geschichten über Gefangene und Menschen, die in psychiatrische Anstalten eingewiesen wurden, auf eine wunderbar einfache und doch kraftvolle Weise erzählt. Die Arbeiten beschäftigen sich mit Räumen, dem Leben und Umgebungen, die für die meisten Menschen tabu sind. Die Kunstwerke reflektieren auch darüber, was alltägliche Leistung für diejenigen bedeutet, die in einem Raum leben, in dem Privates und Öffentliches sich vermischen und manchmal sogar gleichzeitig existieren.
Das erste Werk dieses Projekts mit dem Titel „Sometimes awful things have their own kind of beauty“ ist ein hypnotisierender Film über einen Mann, den Schwenk zu einem Auftritt in einem Hochsicherheitsgefängnis eingeladen hat. Der Mann tanzt mit einem Rasenmäher zur Musik eines betörend schönen Walzers, während er den Rasen in einem Bereich mäht, der von einem alarmgesicherten Zaun und Stacheldraht umgeben ist.
Der Rasen ist von 20 prächtigen, hoch aufragenden Palmen umgeben. Es ist eine Oase im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses, die eine Atempause von der Enge der Zellen, den kalten Metallflächen und dem Beton des Gefängnisses bietet. Dieses wirkt fast surreal. Die Luft scheint hier süßer und frischer zu sein. Der Walzer ist voller Hoffnung, aber unterlegt mit einer Partitur der Verzweiflung.
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Oktober 10, 2021Film / FotosÜber den Tod zu sprechen ist schwierig. Doch nicht über den Tod zu sprechen, kann manchmal noch schwieriger sein.
In ihrem Film „A shared space“ nähert sich Schwenk dem Thema von der Seite her, indem sie uns den Tod aus der Perspektive von zwei Totengräbern zeigt. Unsere Protagonisten bereiten seit mehr als 20 Jahren Gräber vor, und für sie ist der Tod ein ganz normaler Teil des Lebens. Sie haben Spaß an ihrer Arbeit und sind stolz darauf, die Toten zu begraben.
Der Film beginnt damit, dass wir einen Friedhof an einem schönen, ruhigen Tag sehen. Die Vögel zwitschern und die Sonne scheint. Die Totengräber arbeiten ruhig und harmonisch und ihre Bewegungen wirken fast choreografiert, während sie die Grabstätte vorbereiten. Heute jedoch gibt es ein unerwartetes Ereignis. Etwas, das die Totengräber noch nie erlebt haben. Auf dem Grundstück, das sie vorbereiten, liegt eine weitere Leiche begraben. Der Film nimmt eine unerwartete Wendung, als wir sehen, wie die Beerdigung abläuft.
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Oktober 10, 2021Bücher / Film / Fotos / Performance KunstIn Launceston wurde Ende 2011 in der Halbzeitpause des regionalen Aussie Rules Grand Final die Öffentlichkeit auf das Spielfeld gelassen. Jugendliche kickten Bälle, kleine Kinder und Eltern schlenderten herum und beobachteten die Szene. Dann geschah etwas Seltsames. Männer, Frauen und Kinder, von Kopf bis Fuß in weiße Overalls gekleidet, joggten im Gänsemarsch auf den Rasen. Ihre Erscheinung hatte etwas Beunruhigendes, als ob ihr Kostüm auf einen Notfall hinweisen würde – einen Giftunfall, eine Bombendrohung oder ein Strahlungsleck -, aber ihr Verhalten war beruhigend spielerisch. Die weiß gekleideten Gestalten teilten sich in Gruppen auf und besetzten verschiedene Teile des Feldes, indem sie mit ihren liegenden Körpern die Markierungen für das Torquadrat und die Torpfosten abzeichneten. Kinder und Erwachsene ließen sich von der Performance verführen und machten mit. Schließlich besetzten die Darsteller in ihren weißen Anzügen den zentralen Platz und bedeckten mit Hilfe von Hunderten von Fußballfans die weißen Linien, die den Platz begrenzen.
„Along White Lines“ war eine Performance, die Sylvia Schwenk während der Halbzeitpause des Northern Tasmanian Football Association Grand Final im Aurora Stadium aufführte. Wenn man sich das Video von der Veranstaltung anschaut, ist man beeindruckt vom guten Willen der Menge – als diese seltsamen, weiß gekleideten Gestalten ihre Plätze einnehmen und beginnen, Linien zu bilden, wird aus Verwunderung Faszination – und dann Teilnahme. Die unauffällige Art der Performance scheint diesen guten Willen zu verstärken und es herrscht eine festliche Stimmung. Die Beziehung zwischen der 30-köpfigen Crew der Künstlerin und dem Publikum wird kollaborativ, die einfache Handlung des Liegens auf dem Boden definiert die Umgebung. Das Fußballfeld ist ein kodifizierter Raum, der durch Linien, Abstände und Grenzen beschrieben wird und ohne die Fußballmannschaften zu einem präzise umschriebenen Raum der Möglichkeiten wird. „Along White Lines“ erinnert uns auf subtile Weise an die Struktur der sozialen Beziehungen zwischen Künstler, Publikum und Umgebung, aber noch wichtiger ist, dass die Arbeit den einvernehmlichen Charakter dieser Beziehungen unterstreicht.
Schwenks Arbeit ist eine demokratische Erfahrung, bei der jeder Schritt ihres Prozesses für das Publikum offen ist, um sich einzubringen, zu interagieren und das Ergebnis zu beeinflussen.
—Auszug aus „Engage, explore and evolve“ von Andrew Frost
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Oktober 10, 2021Film / FotosIm November 2011, als die Occupy-Bewegung in Kanada ihr zweimonatiges Bestehen feierte, verbrachte Schwenk einige Zeit mit Angehörigen der Bewegung auf dem Victoria Square in der Innenstadt von Montréal. Die entstandenen Kunstwerke zeigen eine alternative, positive Sicht auf Occupy und nicht die Gewalt, die mit der Räumung der Besetzung verbunden war, wie sie in den Mainstream-Medien dargestellt wurde.
„The bubble and other stories“ erzählt von der Alltäglichkeit und den praktischen Aspekten des Zusammenlebens von Menschen in einer Protestumgebung. Das Projekt fängt die Feier der Occupier ein, die versucht haben, die Welt zu verändern. Der Film zeigt verschiedene Themen, wie die einheimischen Obdachlosen, Graffitis und geht der Frage nach, was die Bewegung für einige der Occupier bedeutete. Bei Nacht gefilmt, sehen wir, wie Beziehungen zwischen Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund aufgebaut werden. Die Besetzer*innen stärken das Gemeinschaftsgefühl der Bewegung, indem sie gemeinsam singen, tanzen und mit dem Wind sowie einer einfachen Plane, die ihre Körper einhüllt, wunderschöne „Blasen“ machen.
Die Occupier wollten zeigen, dass es auch andere Wege gibt, die Gesellschaft zu organisieren. Sie forderten die Welt auf, die wirtschaftliche Ungleichheit zu beseitigen und die Ressourcen von dem einen Prozent der Besitzenden umzuverteilen, so dass alle daran teilhaben können. „Wir sind die 99%“, skandierten sie.
Kurz vor dem 10-jährigen Jubiläum der Bewegung sagte der US-amerikanische Intellektuelle Noam Chomsky: „Occupy war anders als andere Bewegungen … Es lag in der Natur der Sache, dass es Menschen zusammenbrachte, um eine Gemeinschaft zu bilden … Es war eine lehrreiche Erfahrung, die für viele Menschen die Art und Weise veränderte, wie sie über ihr Leben denken.”
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Oktober 10, 2021Film / FotosWie kannst Du das Leben von jemandem verstehen, der bei den Streitkräften arbeitet, genauer gesagt, von jemandem, der für Kriegsführung und Kampfsituationen ausgebildet ist? Wie stellst Du persönliche Fragen an eine Person, von der Du weißt, dass sie zum Töten ausgebildet ist? An jemanden, der – wenn er Dich zum ersten Mal trifft – instinktiv darüber nachdenkt, wie er Dich bei Bedarf außer Gefecht setzen könnte? Und der, nachdem er dies als relativ einfach eingeschätzt hat, die Navy-Kultur und die Art von Persönlichkeit repräsentiert, die er Außenstehenden gegenüber darzustellen hat.
Diese Fragen stellte sich Schwenk, als sie den Auftrag erhielt, Kunstwerke zur Feier des 100-jährigen Jubiläums des Einlaufens der Royal Australian Navy in den Hafen von Sydney zu schaffen. Im Rahmen dieses Auftrags wohnte sie auf dem Marinestützpunkt HMAS Penguin.
Dieser Film mit Interviews, Darstellungen körperlicher Übungen und Anekdoten schafft es, die Marine zu entmystifizieren, indem er einige der Barrieren abbaut, die zwischen dem Elitepersonal der Marine und Zivilisten bestehen. Er zeigt die menschliche Seite der Marine und ermöglicht es den Betrachtern, diese geschlossene Kultur durch eine Seitentür zu betreten. Das Werk basiert auf der Tradition der Tätowierungen bei der Marine und zeigt ein zermürbendes körperliches Training mit Seilen.
Für die Marine ist das Seil ein Symbol für Zusammenhalt, Kameradschaft und Stabilität. Für den/die Betrachter*in sind die Tattoos Symbole für Menschlichkeit und Individualität.
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Oktober 10, 2021Fotos / Performance KunstUntersuchungen zufolge lachen wir weniger als 6 Minuten pro Tag. Das ist überraschenderweise nur ein Drittel der Zeit, die die Menschen in den 1950er Jahren gelacht haben, und dementsprechend sind wir heute fast 20 % weniger glücklich als die Menschen damals.
„World Domination“ ist ein lustiges und spielerisches Kunstwerk, das zum Lachen anregt und gleichzeitig das Böse, die Gier und den Wunsch, die Welt zu beherrschen, parodiert. Es ist ein Nonsens. Es ist ein albernes, unbekümmertes Projekt, das fröhlich und böse, verspielt und beängstigend zugleich ist. „World Domination“ soll zu Freude und Lachen anregen. Es zeigt alltägliche Menschen in gewöhnlichen Räumen, die spielerisch, albern und spontan handeln, während die dunkle Seite des Werks—die Konnotationen von Bösem, Gier, Gewalt und Dominanz – als Kontrapunkt fungiert. Vielleicht ist es die Koexistenz dieser widersprüchlichen Attribute, die die Arbeit so fesselnd macht.
Bei der Uraufführung von „World Domination“, die während der Hauptverkehrszeit in einer Straßenbahn in Melbourne stattfand, führte Schwenk Regie bei den „Lachbewegungen“, bei denen ein Wagen voller Fahrgäste in das Gelächter mit einstimmte. Lachen ist ansteckend: Wenn eine Person anfängt zu lachen, folgen ihr schnell andere.
Dieses Pilotprojekt wird weiterentwickelt und weitere „World Domination“-Arbeiten werden geplant und aufgeführt.
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Oktober 10, 2021Film / Fotos„Water ways“ ist ein Film über menschliches Engagement und über die Wasserwege, die eine Gruppe von Menschen miteinander verbinden. Die Protagonist*innen des Films nehmen uns mit auf eine Reise, die uns in das Leben einer Flussufer-Gemeinschaft in Indonesien entführt. Wir erhalten intime Einblicke in den Alltag der Menschen, ihre Häuser und Dinge, die für uns normalerweise unsichtbar sind, einschließlich ihrer Verbindung zu einer Umwelt, die sowohl wichtig als auch schädlich ist.
Wir sehen einen Ausschnitt aus dem Alltagsleben, der mit einer Gruppe von Kindern beginnt, die in einem Boot auf einem Fluss spielen. Als sich die Wasserstraße teilt, folgen wir dem Weg zu einem Gewirr von Booten, das uns schließlich zur Hauptprotagonistin des Films führt, einer älteren Frau, die ihre Sichtweise mit uns teilt. Diese Frau nimmt die Details des Lebens um sie herum vom Rand einer Holzfabrik aus wahr, während sie ihre morgendlichen Rituale vollzieht. Sie nimmt uns mit in ihre Welt, einen strukturierten und faszinierenden Ort, der uns einlädt, ihn zu erleben und zu bestaunen.
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Oktober 10, 2021Film / Fotos / Performance KunstEs herrscht ein Gefühl von Zeitlosigkeit und Harmonie, wenn Du beobachtest, wie sich über 30 Menschen in Bewegungen vereinen und ein großes menschliches Kaleidoskop erschaffen. „connect: kaleidoscope“ ist ein meditatives, fast spirituelles Werk, das unter einer riesigen Rotbuche auf einer Gras- und Blumenwiese auf dem Gelände eines Wasserschlosses aufgeführt wurde. Als die Regentropfen auf die Gesichter der Performer*innen fielen, teilten sie die einzigartige Erfahrung, miteinander und mit der natürlichen Umgebung verbunden zu sein.
Das Gefühl, das der Arbeit zu Grunde liegt, ist das der Verbindung. Sowohl die Verbindung zwischen den Menschen als auch die Verbindung mit der Welt, in der wir leben. Schwenk hat ein Werk geschaffen, das diese Gefühle für uns erlebbar macht. Ihr 2-Kanal-Film schafft eine träumerische Erfahrung, die uns in diese Performance und in einen Raum der Ruhe und Verbundenheit zurückversetzt.
Eine interaktive Installation erweitert das Erlebnis und ermöglicht es den Zuschauer*innen, Aspekte der Performance nachzuvollziehen, während sie „Drawings for the performance“ ansehen. Die Installation besteht aus 3 Betrachtungspunkten, an denen 5 handgezeichnete Kurzfilme (je 2 bis 6 Minuten) auf kleinen Bildschirmen/iPads mit Kopfhörern gezeigt werden. Die Aussichtspunkte sind so eingerichtet, dass sie zum Liegen, Knien und Stehen einladen, was an die Bewegungen des menschlichen Kaleidoskops erinnert. Die Musik und die Animationen sind hypnotisch und fesselnd.
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Oktober 10, 2021BücherSchwenk ist nicht nur Künstlerin, sondern auch Wirtschaftsprüferin und wurde angeworben, um für den öffentlichen Dienst an einem milliardenschweren Projekt zu arbeiten. Sie schrieb ein lustiges, aber zugleich trauriges Sachbilderbuch für Erwachsene über den Alltag in dieser Zeit.
Das Buch mit dem Titel „absurdity“ ist eine Sammlung von Geschichten, Zeichnungen und Beobachtungen. Man kann einzelne Geschichten lesen und im Buch hin und her springen oder das Buch von Anfang bis Ende lesen. Jede Geschichte hat ihr eigenes Bild, das in der Regel eine Zeichnung auf Papier ist, die mit „Textas“ (Faserstifte, die typischerweise von Kindern verwendet werden) angefertigt wurde.
Es gibt keine großen Ereignisse, die im Mittelpunkt stehen. Ebenso gibt es keine traditionelle Geschichte oder Handlung, der du folgen oder in die du flüchten kannst. Es gibt keine Hauptfiguren, sondern Menschen, die auf- und wieder abtreten.
„absurdity“ ist ein Werk über das menschliche Befinden, das den Kleinigkeiten — die unterschwellig den Alltag bestimmen — einen Spiegel vorhält. Schließlich spielt sich das Leben im Detail ab.
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